Vorstellung der Seminararbeit "Erneuerbare Energien im Dorf"
in Ortschaftsratssitzung
/ 23. September
Ob genügend Potenzial zum Ausbau erneuerbarer Energien im Dorf vorhanden ist, lässt sich nach Aussage der drei Schülerinnen Tabea Danner, Helen Frick und Lena Kramhöller nicht klar mit einem Ja oder Nein beantworten. Die Zwölftklässlerinnen des Albeck-Gymnasiums Sulz beschäftigten sich im Geographie-Seminarkurs mit dieser Frage und fertigten eine umfangreiche Präsentation darüber an, die sie den Ortschaftsräten in der jüngsten Sitzung vorstellten. Während einer Umfrage im Januar versuchten die Schülerinnen mithilfe eines Fragebogens die Nutzung erneuerbarer Energien von insgesamt 177 Haushalten im Dorf zu ermitteln. Dabei gaben 128 Bürger eine umfassende Auskunft, 49 wollten sich zum Thema nicht äußern. Mehr als die Hälfte der Auskunft Gebenden sind Nutzer erneuerbarer Energien, aber nicht alle Haushalte versorgen sich ausschließlich mit regenerativen Energien. Sehr häufig sei eine Kombination von Zentralheizung und Kachelofen zu erkennen, lautete die Erkenntnis der Schülerinnen. 27 Haushalte erzeugen Strom mit Photovoltaikanlagen, während 17 Häuser durch Hackschnitzel- oder Pelletsanlagen beheizt werden. Zwölf Bürger im Dorf nutzen eine Solarthermie-Anlage, was „eine gute Zahl für den kleinsten Ortsteil“ sei, während nur sieben Einwohner eine Wärmepumpe als Energieerzeugung nutzen. Das Nahwärmenetz der Familie Dölker, das durch eine Hackschnitzelanlage betrieben wird und welches das Rathaus, Kirche und einen privaten Hauseigentümer beliefert, ist weiter ausbaufähig, stellten die Gymnasiastinnen fest. Die persönliche Einstellung der Bürger zur Nutzung regenerativer Energien sei zum größten Teil positiv, wie die Schülerinnen bei der Befragung feststellten. Viele Bürger besitzen eigene Waldanteile und würden das eigene Holz auch verwerten, um nicht in Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu kommen. Für ältere Einwohner gestalte sich eine Umstellung auf regenerative Energien allerdings schwierig und kaum lohnenswert, war eine weitere Auskunft. In ihrem Fazit konnten die Schülerinnen die grundsätzlich positive Einstellung der Dorfgemeinde zum Ausbau der erneuerbaren Energien hervorheben. Dazu gehöre auch die Bereitwilligkeit des Ortsvorstehers und des –rates, dies zu fördern. Großes Potenzial gäbe es im Ausbau des Nahwärmenetzes der Familie Dölker. Dass sich vermehrt die jüngere Generation mit dem Thema Erneuerbare Energie auseinandersetze, läge am Neubau von Häusern. Dem gegenüber stünde allerdings die momentane Altersstruktur, da altersbedingt kein Interesse vorhanden sei. Die Gemeinde müsse transparent und gemeinschaftlich arbeiten, resultierten die Schülerinnen, die sich ebenfalls Informationen beim Landtagsabgeordneten Stefan Teufel holten und überdies auf verschiedene Fördermöglichkeiten hinwiesen. Ortsvorsteher Robert Trautwein lobte die Gymnasiastinnen für ihre umfassende Seminararbeit, auch Stadtbaumeister Reiner Wössner zeigte sich beeindruckt. Dessen Aussage dazu war, dass sich durch die geplante Ortssanierung die Nutzung regenerativer Energie verändern werde. Im Hinblick auf die „Integrierte Stadtentwicklung ISEK“, die anschließend ein weiterer Tagesordnungspunkt in der Sitzung war, erbat er sich von den Schülerinnen die Fragebögen. |
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Tabea Danner, Helen Frick und Lena Kramhöller (von links) stellen in der Ortschaftsratssitzung ihre Seminararbeit zum Ausbau erneuerbarer Energie vor. |
Text und Bild: Elke Huß |