Freiwilligendienst in Afrika
Aline Wössner und Sarah Albert arbeiten in Kenia / 2. Oktober
Es war schon lange ein Traum von Aline Wössner und Sarah Albert, sich sozial in einem Entwicklungsland, vorzugsweise Afrika, zu engagieren. Die beiden Freundinnen kennen sich seit der Schulzeit und stehen inzwischen fest im Berufsleben. Aline arbeitet als Krankenschwester in der Inneren Abteilung im Klinikum Nagold während Sarah als ausgebildete Arzthelferin in einer Kinderarztpraxis in Sulz tätig ist. Für einen dreiwöchigen Hilfseinsatz in Afrika bewarben sich die jungen Frauen bei der Organisation „Projects Abroad“, die weltweit Freiwilligendienste und Praktika vermittelt. Im Februar diesen Jahres stand dann das Ziel ihres Freiwilligendienstes fest: Ein Kinderheim in der Stadt Nanyuki, direkt am Äquator in Ostafrika liegend. Die Organisation arrangierte Visum und Flug, die beiden Frauen kümmerten sich um die notwendigen Impfungen und die Malariaprophylaxe. In Nanyuki wurden sie bei ihrer Ankunft von „Projects Abroad“-Mitarbeitern abgeholt und mussten noch rund drei Stunden mit einem Sammeltaxi „Matatu“ bis ins Gästehaus fahren. Bereits hier erhielten sie einen Einblick in ein völlig anderes Leben: der Sammelbus, der eigentlich für 12 Personen gedacht ist, war völlig vollgestopft und die Straßen bis ins Dorf mehr schlecht als recht asphaltiert. Das Kinderheim allerdings machte einen sehr modernen Eindruck, berichten die beiden Frauen. Geleitet werde es von einer amerikanischen Direktorin namens „Amy“, die noch rund 15 weitere Freiwilligendienstler beschäftige. Die Verständigung auf Englisch untereinander war unproblematisch. In der einen Abteilung, die kleine Kinder von null bis etwa zwei Jahre aufnimmt, befanden sich elf Kinder, berichtet Aline. Während in der anderen Abteilung die etwas größeren bis zu vier Jahre leben. Dort befanden sich damals neun Kinder, erzählt Sarah. Die Aufgaben der beiden Frauen bestanden darin, mit den Kindern zu spielen, sie füttern, wickeln und ihnen Geborgenheit vermitteln. „Größtenteils haben wir mit ihnen gekuschelt“, sagen sie. Denn wenn die Kinder schon sprechen konnten, dann eben nur in der typischen Landessprache Swahili. Viele Kinder stammten von Drogenabhängigen, seien Waisen oder der Vater sei einfach weggegangen, erzählt die 24jährige Sarah Albert. Die täglichen Arbeiten, die von den festangestellten Frauen erledigt werden müssen, seien nicht gerade leicht. Oftmals bliebe den Frauen kaum Zeit, sich ausreichend um die Kinder zu kümmern, sagt die 25jährige Aline Wössner. Die Wäsche werde von Hand mit kaltem Wasser und Seife gewaschen. Zum Trocknen lege man sie auf die zahlreichen Buchsbäume, berichtet sie weiter. Gerichte aus Huhn, Lamm, Reis, Bohnen, Weißkohl, Mais und sehr vielen Zwiebeln, stünden auf dem Speiseplan, sowie Avocados, Tomaten, Spinat und Ananas. „Die Bananen schmecken übrigens sehr viel aromatischer als bei uns“, schwärmen beide, die auch die deftigen Gerichte nicht verschmähten. Unbeschreiblich schön sei die Safari mit dem Jeep ins Umland gewesen, schwärmen sie noch heute. Von ihrer Unterkunft aus, bei Gastmutter „Leah“, konnten sie den Mount Kenya sehen, den zweithöchsten Berg in Afrika. „Hier in Deutschland sind wir schon etwas verwöhnt“, stellen die jungen Frauen hinsichtlich Wasser- und Stromverbrauch fest. „Die Gastmutter habe immer auf einen sparsamen Verbrauch geachtet und wenn der Tank am Haus leer wurde und du gerade unter der Dusche stehst, ist das halt Pech“, erzählen beide lachend. Trotz allem sind sie über den Einsatz im Ausland begeistert und planen schon den nächsten, dann soll es auf ein Krankenhausschiff gehen. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Bilder: Aline Wössner und Sarah Albert Text:: Elke Huß |