Kräuterwanderung mit Andrea Staffler / 16. September

Eine überaus große Resonanz erhielt die Wildkräuterwanderung, geführt von Kräuterpädagogin Andrea Staffler, denn mit über dreißig Interessierten kamen doppelt so viele wie erwartet. Wenn auch die Wildkräuter nach dem trockenen Sommer etwas spärlich wuchsen, während der rund dreistündigen Tour hatte die angehende Kräuterpädagogin allerhand Wissenswertes und Informatives zu erzählen.
Die Rundwanderung begann am Bioladen Frey und führte zuerst über das Ersach in Richtung Brunnenturm. Erster Halt war an einer Brombeerhecke. Nicht nur die Früchte seien wertvoll, sondern auch die Blätter, die eine gute Basis für Kräutermischungen bilden, erklärte die 34jährige Kräuterpädagogin, die aus Südtirol stammt. Bitterstoffe, wie sie in der Ackerkratzdistel vorhanden sind, fördern die Verdauung, informiert sie die Kräuterkundler weiter. Die Pflanzenrosette mit ihren stacheligen Blättern, die von vielen gleich als übles Unkraut identifiziert wurde, könne man sogar in einem Bierteig frittieren oder ein duftendes Gelee daraus machen, weiß Staffler. Weitere Pflanzen, die nicht nur entdeckt, begutachtet und manche sogar gleich probiert wurden, waren Spitz- und Breitwegerich, Schafgarbe, Wiesenlabkraut, Wiesensalbei, das stimmungsaufhellende Johanniskraut, Giersch, die Alleskönner-Pflanze Brennessel, die Königskerzen, von der die zartgelbe Blüte gekostet wurde, Weißdorn, Melden und das Eibisch-Gewächs Weg-Malve.
Allerlei Tipps, wie die Wildkräuter verwendet werden können, ob im Salat, als Gemüse, frisch oder getrocknet als Tee, in Tinkturen, als Öl, sowie ein Rezept zur Herstellung von Lippenbalsam aus der Weg-Malve, begeisterte die Wanderschar. Die beste Sammelzeit für Teekräuter sei von zehn bis 13 Uhr, rät Staffler, „da sind die Inhaltsstoffe am kräftigsten“. Ihre Begeisterung für Wildkräuter möchte sie auch weitergeben, wie die Gärtnerin betont und so durfte jeder Besucher ein Samentütchen „Guter Heinrich“ (Wildspinat) für den eigenen Garten mitnehmen. „Da lernt man doch immer noch was dazu“ war der Tenor dieses Nachmittags und zum Abschluss gab es im Bioladen der Familie Frey eine wohlschmeckende Verkostung von Kräuterbutter auf frischgebackenem Brot. Nach der gelungenen Premiere steht für die Kräuterpädagogin fest, dass es noch weitere Führungen, auch in Zusammenarbeit mit dem Biohof Frey, geben wird.
Treffpunkt vor dem Bioladen der Familie Frey
 
 
 
 
 
 
Breitwegerich
 
Wiesensalbei
 
 
 
Johanniskraut
 
Brennessel
 
Brennessel-Samen (essbar)
Königskerze
 
 
 
 
 
Ganzes Feld von Königskerzen
Weg-Malve
Auch die Blüten der Weg-Malve sind essbar
Weg-Malve
Abschluss im Biohof Frey
 
Selbst hergestellte Kräuterbutter
Conny Frey hat Zwiebelkuchen gebacken....
.... und frisches Brot für die Kräuterbutter
Geschenk für jeden: "Der gute Heinrich" - ein Wildspinat-Samentütchen
 
Text und Bilder: Elke Huß