Kräuterpädagogin Andrea Staffler / 10. September
Wer durch den großen Garten von Andrea Staffler schlendert, sieht erst auf den zweiten Blick vielerlei an Kräutern und Pflanzen, die in natürlicher Umgebung wachsen und gedeihen. Seit drei Jahren wohnt die Kräuterpädagogin zusammen mit ihrem Lebenspartner Andreas Blocher in einem älteren Haus in der Dorfmitte. Beide arbeiten selbstständig im Garten- und Landschaftsbau. Aufgewachsen ist Andrea Staffler im Vinschgauer Ort Goldrain in Südtirol. Nach dem Abitur begann sie in Tübingen ein Biologiestudium, das sie jedoch abbrach, weil sie ein „viel zu praktisch veranlagter Mensch sei“, wie sie selber bekennt. Praktika in der Landschaftsgärtnerei und im Calendula Kräutergarten in Mühlhausen bei Stuttgart schlossen sich an, ebenso eine Gemüsebauausbildung, unter anderem in der Bioland Gärtnerei Hoch-Reinhard in Fischingen bei Lörrach. Doch ihr Hauptinteresse galt immer schon den Kräutern, gesteht sie. Daran konnte auch die Tätigkeit in der Gartenbaumschule Späth in Hopfau, bei der sie und ihr Partner arbeiteten, nichts ändern. „Den Bereich Baumschule habe ich kennen gelernt und er hat mein Wissen bereichert“, sagt die sympathische 34-Jährige. Mittlerweile hat sich ihr Lebenspartner im Gartenbau selbstständig gemacht, sie folgte kurze Zeit später. Kräuterführungen hat Andrea Staffler bereits während ihrer Zeit im Calendula Kräutergarten für Erwachsene und Kinder durchgeführt. „Dass man auch mit Pflanzen malen kann, davon waren die Kinder total begeistert“, erzählt sie. Ihre Qualifizierung zur Kräuterpädagogin an der Gundermann-Naturerlebnisschule wird sie im Frühjahr abschließen. Ihre Lebensphilosophie und ihr Anliegen ist es, den Menschen das Anlegen von nutzbaren Naturgärten zu zeigen, der fürs Auge, die Küche und der Fauna was bietet. „Es darf auch mal ein Spitzwegerich im Garten sichtbar sein, der zusätzlich ein hervorragendes Mittel gegen Insektenstiche ist“, schwärmt sie von der Vielfalt der Wildkräuter. Menschen zeigen, dass Blüten im Salat nicht nur toll aussehen, sondern auch gut schmecken, möchte die überzeugte Kräuterpädagogin demnächst bei geführten Wanderungen nahe bringen. Jedes Frühjahr mixen sich Andrea Staffler und ihr Lebensgefährte täglich aus den ersten zart sprießenden Kräutern wie Giersch und Vogelmiere aus dem Garten zusammen mit Apfelsaft ein äußerst vitaminreiches Smoothie-Getränk, „das uns vital in den Tag starten und der Frühjahrsmüdigkeit keine Chance lässt“, erklärt sie lachend. Und der in der Zwischenzeit fertig gezogener Kräutertee aus den zuvor in ihrem Garten eingesammelten Kräutern Spearmint, Apfelminze, Beifuß, Brennessel, Nachtkerzen- und Königskerzenblüten schmeckt hervorragend. Eine Kräuterwanderung findet in Zusammenarbeit mit dem Biohof Frey am Mittwoch, 16. September um 14 Uhr statt. Treffpunkt für die rund dreistündige Erkundungstour ist am Hofladen der Familie Frey in der Dettingerstraße. Eine Teilnahmegebühr von fünf Euro wird erhoben, abschließend wird im Hofladen aus den gesammelten Kräutern ein Tee hergestellt. Die Wanderung findet bei jedem Wetter statt. Anmeldungen sind im Hofladen oder unter Telefon 07454/3575 möglich. |
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Andrea Staffler zeigt hier die gelbe Blüte einer Nachtkerze |
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Im Hintergrund die riesengroße Karde |
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"Mieze"-Katze |
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Beifuß wird gepflückt |
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Kräftig anpacken heißt es bei der Brennessel |
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Die Minze mit zartlila Blüten |
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Die prachtvolle Blüte der Nachtkerze |
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Das Mutterkraut |
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Der Borretsch mit seinen filigranen Blüten |
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Die Königskerze |
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Frisch geerntet....... |
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........wird ein wohlschmeckender Kräutertee daraus! |
Text und Bilder: Elke Huß |