Nachruf Wilhelm Dölker / 18. April

Im Alter von 81 Jahren ist Landwirt Wilhelm Dölker am Mittwoch in Dürrenmettstetten verstorben. Geboren am 22. Oktober 1933, ist er auf dem großen landwirtschaftlichen Betrieb in der Dorfstraße zusammen mit seinen drei älteren Schwestern aufgewachsen. Seine Eltern Wilhelm und Maria Dölker bewirtschafteten das bäuerliche Anwesen, das der Sohn mit 25 Jahren übernahm. Zwei Jahre vorher lernte Wilhelm Dölker seine zukünftige Ehefrau Anna, geborene Armbruster, vom „Metzgerbauer“ aus Rodt bei Loßburg stammend, bei einem Tanzabend in Oberstdorf kennen. Am 30. Mai 1959 heirateten sie. Die damals übliche öffentliche Hochzeit mit zahlreichen Gästen wurde im örtlichen Gasthaus Linde gefeiert. Ein Jahr später wurde Sohn Werner geboren, dem 1961 Roland, 1965 Siegfried und 1971 Sohn Jörg folgten. Es folgten arbeitsreiche Jahre für die junge Familie. Der landwirtschaftliche Betrieb verlangte viel Weitsicht von Wilhelm Dölker, sie war aber auch seine Leidenschaft.
„Uns war er immer ein guter Vater, der eine Vorbildfunktion hatte“, erinnern sich seine Söhne, „sein Leben lang habe er jedes Jahr etwas gebaut, obwohl er immer gesagt habe, dies sei das letzte Mal“.
Ein herber Schicksalsschlag für die Familie war der Brand des ehemaligen Gasthauses „Hirsch“ im Februar 1979, von Wilhelm Dölker als Jungvieh-Stall genutzt und in der noch eine Wohnung untergebracht war. Das Gebäude brannte vollständig nieder, für die Tiere gab es keine Rettung.
Fünf Jahre lang hat sich Wilhelm Dölker im Dürrenmettstetter Gemeinderat für die örtlichen Belange eingesetzt, bis am 1. Januar 1975 der Ort in die Stadt Sulz eingegliedert wurde und der Rat sich damit auflöste. 1951 trat er dem Männergesangverein „Eintracht“ bei, wo der aktive Sänger zusammen mit seiner Frau in der Trachtengruppe gerne volkstümliche Tänze tanzte. Im Oktober 2001 wurde ihm von der „Eintracht“ die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Die Freiwillige Feuerwehrabteilung Dürrenmettstetten zeichnete ihn im Januar 1979 anlässlich des 25jährigen Dienstjubiläums als Oberfeuerwehrmann mit der Anerkennung in Silber aus.
1996 kam für ihn dann die niederschmetternde Diagnose einer Lungenerkrankung, auch „Famerlunge“ genannt. Für Wilhelm Dölker war dies aber kein Grund kürzer zu treten, die Landwirtschaft, der Umgang mit der Natur und seinen Tieren waren sein Lebensinhalt. Bis vor etwa zwei Jahren hat er noch die Kühe gemolken, im letzten Jahr wurden die Felder von ihm gesichtet. Immer trieb es ihn raus in die Natur, trotz der gesundheitlichen Einschränkungen. Doch von einer Grippe, die ihn im letzten Herbst befiel, erholte er sich nie mehr richtig. „Er wollte nicht mehr, das war sein Wille“, sagt seine Enkeltochter Miriam. Wilhelm Dölker ist am Mittwochabend im Kreise seiner Familie verstorben. Um ihn trauern neben seiner Frau Anna, die vier Kinder und acht Enkelkinder. Die Trauerfeier zur Beerdigung ist am kommenden Montag um 14 Uhr auf dem Friedhof in Dürrenmettstetten.